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  • AutorenbildVitus

Ferienstreik statt Schulstreik


Auch in den Ferien streiken sie weiter: Am Freitagmorgen haben sich erneut (laut Polizei 200) junge Demonstrierende bei "Fridays for Future" versammelt - inklusive Unterstützung der Älteren. Denn auch "Parents for Future" ist mit dabei wenn es darum geht, zu beweisen, dass der Klimawandel nicht nur ein Grund für das Schulschwänzen ist sondern eine ernsthafte Gefahr. "Dürre" ist das Thema der heutigen Demo wird erklärt, denn aus der Schulpflicht solle ein Bildungspflicht werden und die, da ist sich das Orga-Team sicher, werde von "Fridays for Future" eingehalten. Die Reden drehen sich um neuste wissenschaftliche Erkenntnisse, jetzigen Probleme und Lösungsansätze.

"Wenn die Polkappen schmelzen, dann kommt eine Katastrophe auf uns zu", erklärt Matti (16). "Wir setzen uns selber Ziele aber halten diese einfach nicht ein", führt er fassungslos fort. "Seid froh über den Regen, seid froh über dieses Wasser was noch vom Himmel kommt" meint Jana (15), "Die Zukunft ist uns wichtiger als ein neues T-Shirt", Katharina.


Michel (20) demonstriert bei "Fridays for Future" und macht gleichzeitig die Stadt sauberer

Doch die Demonstrant*Innen zeigen, dass sie auch noch mehr als nur reden können. Michel (20) demonstriert mit - und räumt den Müll der herum liegt auf. "Ich bin ja bei den Demos immer dabei gewesen und mir ist aufgefallen, wie sauber so ein langer Menschenzug ist. Und trotzdem ist alles vermüllt. Vor allem Monate alte Kippenstummel liegen überall rum. Das hat mich dazu bewegt selber etwas zu tun. Demonstrieren und Handeln - Beides ist wichtig und richtig" erklärt er während er mit den Handschuhen erneut mehrere Zigarettenstummel vom Boden aufhebt und in die Mülleimer direkt daneben schmeißt.

"Demonstrieren und Handeln - Beides ist wichtig und richtig"

Es sind solche Einstellungen, die für das so positive Image von "Fridays for Future" wirken. Verärgert waren heute wahrscheinlich allerhöchstens nur einige Verkehrsteilnehmer durch den "Die-In" von "Fridays for Future".


"Klimakrise tötet", hört man einen Demonstranten noch rufen bevor sich alle zu Boden fallen lassen. Totstellen als Symbol für die Gefahr durch den Klimawandel. Die Polizei kennt diese Art der Versammlung schon und beginnt souverän den Verkehr an der Kreuzung Hansemannplatz weiter zu regeln.

Der Verkehr wird so nur gering beeinträchtigt, ein lautes Hupen ist trotzdem ab und zu zu hören. Jimena (15) hält dagegen: "Wir tun das hier nicht weil uns langweilig ist, sondern weil wir handeln müssen".

Nach einigen Minuten zieht der Demonstrationszug weiter Richtung Innestadt wo er ohne weitere besondere Vorkommnisse am Marktplatz endet.


Fridays for Future hat bewiesen, dass ziviler Ungehorsam, hier die Schule zu bestreiken, ein wirksames mediales Mittel ist - aber auch, dass es ihnen nicht nur darum geht zu schwänzen. Und gegen friedliche Demo junger Leute für eine gute Zukunft lässt sich nur wenig einwenden.

(vs)

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